Die Pflege zählt zu den bedeutendsten und wichtigsten Berufen einer alternden Gesellschaft. Gleichzeitig gibt es immer weniger Menschen, die diesen Beruf aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen und hohen psychischen Belastungen ausüben. Um die besonderen Anforderungen aus der zwischenmenschlichen Interaktion, mit denen sich Pflegekräfte konfrontiert sehen, zu untersuchen, wurde das Themengebiet zunächst qualitativ erschlossen. Darauf basierend wurde ein speziell auf die Pflege konzipiertes Fragebogenmodul entwickelt. Die Ergebnisse der Befragung zeigen Belastungsschwerpunkte in der Konfrontation mit dem Schicksal der Patienten (z.B. Sterben von Patienten), dem Verhalten von Patienten (z.B. Abwehrverhalten), Konflikten in der Zusammenarbeit mit Angehörigen sowie Auswirkungen auf die Gesundheit der Pflegekräfte.
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: Wehrmann, J., Englisch, F. & Sträter, O.: Psychische Belastung in der Pflege. Arbeit an und mit Menschen. In: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft eV (Hrsg.): Digitaler Wandel, digitale Arbeit, digitaler Mensch? Frühjahrskongress 2020. Dortmund: GfA-Press. …
Bestehende Forschung der Interaktionsarbeit zeigt auf, dass die Arbeit an und mit Menschen mit Unwägbarkeiten einhergeht. Beschäftigte stehen dadurch vor der Herausforderung, mit diesen Unwägbarkeiten umgehen zu müssen. Durch das Zurückgreifen auf unterschiedliche Wissensvorräte – beispielsweise individuelles Erfahrungswissen und gesellschaftlich verbreitete Stereotype – sollen die Unwägbarkeiten reduziert oder umgangen werden. Das Ziel ist es, möglichst passgenaue Strukturen für den Interaktionsprozess zu finden und zu nutzen. Ein wichtiger Faktor dabei ist das Themenfeld Geschlecht und Gender. Im Rahmen dieses Kurzberichtes soll dieser Einflussfaktor genauer betrachtet werden.
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: Zwischen Stereotypen, Selbstverständlichem und nicht ausgeschöpften Potenzialen: Gender in der Interaktionsarbeit …