Arbeitsbedingungen
Umgang mit Gefühlen und Unwägbarkeiten zeichnen Interaktionsarbeit aus
Der Kontakt mit KundInnen oder ähnlichen Gruppen geht mit Anforderungen einher, die sich von Arbeitsbedingungen in der Produktion unterscheiden. Böhle und Weihrich definieren daher vier Wesensmerkmale der Interaktionsarbeit: Kooperationsarbeit, Emotionsarbeit, Gefühlsarbeit und subjektivierendes Arbeitshandeln.
Kooperationsarbeit beschreibt die Notwendigkeit, eine Kooperationsbeziehung herzustellen und aufrechtzuerhalten. Während bei der Emotionsarbeit der Umgang mit den eigenen Emotionen im Vordergrund steht, sind es bei der Gefühlsarbeit die Emotionen des Interaktionspartners. Subjektivierendes Arbeitshandeln bezieht sich auf den Umgang mit Unwägbarkeiten bei der Interaktionsarbeit.
Beschäftigte, die häufig oder oft Interaktionsarbeit leisten, müssen öfter ihre eigenen Gefühle bei der Arbeit verbergen als Beschäftigte, die nur selten oder nie mit betriebsexternen Personen interagieren. Auch respektlose Behandlung durch andere, wie z. B. KundInnen und ähnliche Gruppen, oder aber durch KollegInnen oder Vorgesetzte, kommt bei Beschäftigten mit ausgeprägter Interaktionsarbeit etwas häufiger vor.
Unwägbarkeiten kommen bei Beschäftigten mit einem hohen Anteil von Interaktionsarbeit häufiger vor. Bei Beschäftigten, die mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit Interaktionsarbeit leisten, beträgt der Anteil derjenigen, die unvorhergesehene Probleme selbstständig lösen müssen, 87 % und bei einem geringeren Anteil von Interaktionsarbeit 75 %. Auch die Anforderung, die Arbeit wegen unvorhergesehener Aufgaben unterbrechen zu müssen, ist bei zeitlich stark ausgeprägter Interaktionsarbeit häufiger zu beobachten. Die Abhängigkeit des Arbeitstempos von externen InteraktionspartnerInnen ist bei einem hohen Anteil von Interaktionsarbeit stärker verbreitet-
Weitere informationen zu den Arbeitsbedingungen liefert unser Faktenblatt 01