Rückblick: 6. Virtuelles Forum im Förderschwerpunkt
Datum 16.06.2021
Am 08. Juni fand das sechste virtuelle Forum der Verbundprojekte im BMBF-Förderschwerpunkt „Arbeit an und mit Menschen“ unter dem Motto „Interaktionsarbeit – Alles eine Frage der Perspektive?“ statt – dieses Mal mit tatkräftiger Unterstützung des Metaprojektes BeDien aus dem Förderschwerpunkt „Personennahe Dienstleistungen“.
Das Ziel der Veranstaltung war es, die unterschiedlichen Perspektiven auf den Forschungsgegenstand „Interaktionsarbeit“ zu verdeutlichen und die verschiedenen Perspektiven in Dialog zueinander zu bringen. Um die Perspektiven miteinander vergleichen zu können, wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufgedeckt und darauf hingewiesen, welche Bedeutung unterschiedliche Perspektiven für die konkrete Gestaltung von Interaktionsarbeit haben.
Nach dem Begrüßungsteil und einer Einführung durch InWiGe startete die Veranstaltung dazu mit einer Blitzlichtrunde, in der einige Verbundprojekte kurz über ihren aktuellen Forschungsstand sowie ihre jeweilige Perspektive auf Interaktionsarbeit berichteten und Rückfragen zu ihrem Projekt beantworteten.
Daran schlossen sich Vorträge aus den beiden Metaprojekten an, welche die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Forschungsansätze aufzeigten. Während InWiGe eher aus der arbeitswissenschaftlichen Perspektive (mit besonderem Fokus des Arbeitsschutzes) auf Interaktionsarbeit schaut, betrachtet BeDien Interaktionsarbeit eher aus einer Perspektive der Service Science (mit besonderem Fokus des Kundennutzens). Einmal steht damit der Beschäftigte im Fokus, einmal eher der Kunde. Gemein ist den Projekten damit, dass sie beide den Menschen in den Vordergrund stellen – wenn auch in verschiedenen Rollen.
Nicht nur die Besonderheiten von Interaktionsarbeit, sondern auch die verschiedenen Betrachtungsweisen, unter denen die Arbeit mit Menschen analysiert werden kann, haben die Vortragenden Michael Niehaus und Jonas Wehrmann aus dem InWiGe-Team thematisiert. Weiterhin haben sie einen Blick auf besondere Belastungen bei Interaktionsarbeit geworfen und die Relevanz von Gefährdungsbeurteilungen im Hinblick auf die Gestaltung von Interaktionsarbeit betont. BeDien rundete diesen Block ab, indem Susanne Robra-Bissantz den Wert der Interaktion aus Kundensicht an einem privaten Beispiel veranschaulicht und Impulse zu Lösungsansätzen gegeben hat, wie Interaktionsarbeit bzw. eine personennahe Dienstleistung erfolgreich gestaltet werden kann.
Im Anschluss an eine kleine Kaffeepause beschäftigten sich die rund 70 Teilnehmenden in fünf Kleingruppen mit je einem von sechs typischen Interaktions-Szenarien (Polizei, Kasse, Rettungseinsatz, soziale Arbeit, Jobcenter und Bäckerei). Anhand eines kurzen Videos einer Interaktion zwischen Beschäftigten und einem Kunden bzw. BürgerInnen diskutierten die Gruppen folgende Fragen:
- Was macht die Interaktionsarbeit mit den KundInnen / BürgerInnen?
- Was macht die Interaktionsarbeit mit den Beschäftigten / Dienstleistungsgebern?
- Wie könnte diese Interaktion / Dienstleistungsbeziehung für alle Beteiligten besser gestaltet werden?
Im Anschluss an die Diskussion in den Kleingruppen haben sich alle Teilnehmenden noch einmal im Plenum wiedergetroffen und sich in einer regen Diskussion über die Ergebnisse ausgetauscht.
Abschließend hat InWiGe einen Ausblick auf zukünftige Aktivitäten im Förderschwerpunkt gegeben wie z. B. die REAL:WORK 2021 oder die Kolloquienreihe zur „Interaktionsarbeit in der Pflege.“
Wir bedanken uns bei BeDien und bei allen Teilnehmenden für die spannende Veranstaltung und freuen uns auf weitere (virtuelle) Foren mit Ihnen!