Das Thema „Quantifizierung von Interaktionsarbeit“ stößt auf breites Interesse im Förderschwerpunkt „Arbeit an und mit Menschen“
Datum 11.08.2021
Anfang August haben sich die Verbundprojekte der Fokusgruppe 1 zu ihrem 5. Fokusgruppentreffen getroffen. Aufgrund des großen Interesse an dem Thema der „Quantifizierung von Interaktionsarbeit“ auch von Teilnehmenden anderer Fokusgruppen, wurde der inhaltliche Austausch für Interessierte des gesamten Förderschwerpunktes geöffnet. Im Mittelpunkt stand hierbei die „direkte Interaktion zwischen Dienstleistungsgeber und Dienstleistungsnehmer“.
Nach der Begrüßung und Einführung der Teilnehmenden durch Jonas Wehrmann (InWiGe) folgte ein inhaltlicher Vortrag zum Thema „Messung von Interaktionsarbeit – aus Perspektive des Arbeitsschutzes“, welcher gemeinsam von Dr. Sabrina Sobieraj und Jan Digutsch (Verbund-projekt Digitaler Engel) sowie Jonas Wehrmann gestaltet wurde. Dabei ging Jonas Wehrmann zunächst auf die Belastungen und auf die Gestaltung von Interaktionsarbeit ein. Daran anknüpfend zeigte er die gesetzlichen Anforderungen auf, die eine Beurteilung der Gefährdungen vorsehen und das Spannungsfeld, in dem diese zur betrieblichen Praxis stehen. Beispielhaft wurden an dieser Stelle erste Ergebnisse der qualitativen Studie von InWiGe für die Branche der Unternehmensberater und der Gastronomie aufgezeigt. Es wurde deutlich, dass vor allem die besonderen Belastungen der Interaktionsarbeit stärker in gesetzlichen Gefährdungsbeurteilungen zu berücksichtigen sind. Hierzu stellte Jonas Wehrmann abschließend sein Promotionsvorhaben vor, in welchem er sich den psychischen Belastungen in der Interaktionsarbeit widmet und darüber hinaus ein Instrument zur Gefährdungsbeurteilung von interaktionsspezifischen Belastungen entwickeln und validieren möchte.
Einen Einblick in die Entwicklung eines Messinstruments zur Quantifizierung von Interaktionsarbeit gaben Dr. Sabrina Sobieraj und Jan Digutsch den Teilnehmenden. Dabei skizzierten sie nicht nur die damit verbundenen Herausforderungen und Vorgehensweisen, sondern auch erwartete Zusammenhänge und zentrale Ergebnisse. Zum Abschluss wurden sowohl Chancen als auch Risiken der Quantifizierung von Interaktionsarbeit aufgezeigt.
Im Anschluss an den Vortrag diskutierten die Teilnehmenden gemeinsam in großer Runde. Hierbei wurde der Wunsch deutlich, einen Workshop zum Thema „Quantifizierung von Interaktionsarbeit“ zu organisieren, um inhaltlich noch stärker in die Tiefe gehen zu können und Diskussion weiterführen zu können. Dass dem Thema eine große Bedeutung zugesprochen wird, zeigt sich auch in der Zahl der Teilnehmenden an der Veranstaltung. Neben den Teilnehmenden aus der Fokusgruppe 1 nahmen weitere 20 Interessierte an der Veranstaltung teil. Jonas Wehrmann, Fokusgruppenkoordinator der Fokusgruppe 1, freut sich über das große Interesse und die positive Resonanz im Förderschwerpunkt.
Nach einer kurzen Verschnaufpause trafen sich die Teilnehmenden der Fokusgruppe 1, um sich im zweiten Teil der Veranstaltung über organisatorische Aspekte der Fokusgruppenarbeit auszutauschen. An dieser Stelle wurde über die zu entwickelnden Produkte, wie den Podcast und die Praeview-Sonderausgabe, gesprochen und über den aktuellen Stand berichtet. Zusätzlich wurde ein kurzer Ausblick auf das 6. Fokusgruppentreffen gegeben, bei welchem die einzelnen Beiträge der Praeview-Sonderausgabe zu dem Thema „Bots & Co. – Die Zukunft der Interaktionsarbeit?“ im Vordergrund stehen sollen. Abschließend verwies das Verbundprojekt UMDIA auf das Projektpartnertreffen am 30. September 2021, bevor sich Jonas Wehrmann bei den Teilnehmenden für die spannende und anregende Diskussion bedankte.